(ö) Gedenk-Feier
(Nachtrag zu gestern)
Ja, es gibt den 27. Januar als Tag des Gedenkes an die Opfer des Nationalsozialismus (seit 1996 in Deutschland) bzw. internationalen Tag des Gedenkes an die Opfer des Holocaustes (seit 2005).
Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau befreit.
Zu dieser Befreiung haben die Deutschen nichts, aber auch gar nichts beigetragen. Ist es also richtig, dessen zu gedenken? Was bedeutet „nie wieder“ in diesem Zusammenhang? Wie heuchlerisch oder gar zynisch ist es denn, als Deutsche erst der Beendigung des Holocaustes zu gedenken?
Wenn wir das mit dem „Nie wieder“ und „Wehret den Anfängen“ ernst meinen, müssen wir an Tagen wie dem 9. November in uns gehen. Der Tag (bzw. Nacht), zu dem jede von uns in der Familie fragen sollte: „Was habt ihr an dem Tag gemacht? Und warum?“ Denn es war, wie ich schon schrieb, der Beginn des Holocaustes. Ein Beginn, an dem nicht nur „die da oben“ beteiligt waren, sondern der von der nicht-jüdischen Bevölkerung ausging.
Ich schwanke, ob der 27. Januar nicht eigentlich eine Feiertag sein sollte. Zumindest für Jüdinnen und Juden. Wir Deutschen sollten uns da ganz stark zurücknehmen.