GeGe
Heute mal ein paar gemischte Gedanken:
Das Internet verführt ja gelegentlich – insbesondere durch seine Anonymität – dazu, sich im Ton zu vergreifen oder Dinge allzu offen zu kommunizieren. Ich versuche Ersters zu vermeiden und hoffe sehr, dass es mir bislang gelungen ist. Bei Zweiteren frage ich mich durchaus manchmal, ob ich zu offen bin. Weniger aus meiner Warte. Ich schreibe nicht über Dinge, bei denen ich meine eigene Schamgrenze überschreite. So therapeutisch Schreiben für mich sein kann, so wenig muss ich damit aktiv und bewusst irgendwelche meiner Grenzen überschreiten. Denn wenn irgendwas NICHT mein Problem ist, dann ist es Offenheit. Allerdings kann meine Offenheit sicherlich verschrecken, aber was weiß denn ich, wo die Schamgrenze meines Gegenübers oder von meinen Leser*innen liegt. Aber ich möchte auch diese Grenzen nicht bewusst durchbrechen, weil „man halt mal bohren muss“, wo es wehtut. Ich finde, man kann auch anders zum Denken anregen.
Warum ich darüber nachdenke? Weil der gestrige Post gewissermaßen in die Kategorie fällt: Ich habe letztlich kein Problem, darüber zu reden bzw. zu schreiben. Aber es könnte trotzdem der einen oder dem anderen unangenehm sein, sowas – in dem Fall über mich – zu lesen. Deswegen hatte ich zunächst darüber nachgedacht, die eigentliche Geschichte hinter einen „Weiterlesen“ zu verstecken und einen entsprechenden Disclaimer vorzuschalten. Nach einer kurzen Beratung mit dem internationalen Blog-Rat entschied ich mich dann aber doch für einen Passwort-Schutz. Und der Hauptgrund dafür: Ich möchte nicht, dass der midi-monsieur SOWAS über und von seiner Mutter im Internet liest. Und ich möchte nicht, dass irgendwer – aus dem sehr engen Umfeld des Kindes – diese Geschichte liest und daraus sehr krude Schlussfolgerungen zieht und diese womöglich ans Kind heranträgt.
Das Gleiche gilt übrigens auch für andere bepasswortete Posts: Ich hätte eigentlich – zumindest nur für mich – kein Problem damit, wenn Gott und die Welt … naja, meine kleine erlesene Leserschaft … all das lesen könnte. Aber auch hier gilt: Es ist nicht für den midi-monsieur – weder direkt noch indirekt – bestimmt.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wer das Passwort haben möchte, schreibe mich einfach an (e-Mail-Adresse unter Mit Recht) oder kommentiere unter diesem Post hier.
Beim midi-monsieur hat es – zumindest für den Moment – geschnackelt: Wenn er sich beim Hausaufgabenmachen darauf konzentriert, also aufs Hausaufgabenmachen, dann kommt er ziemlich zügig durch und hat – TADAAA – mehr Zeit für SpielenRausgehenTablett und weniger Stress mit mir. Schlimm ist, dass es dafür einen ziemlichen „Wutausbruch“ meinerseits bedurfte.
Wenn „Fremdbestimmung“ für den einen die größte Angst und für die andere das Gegenteil von Freiheit ist, dann ist das mit der Klarheit nicht immer so einfach. Man bewegt sich irgendwie „zwei Schritt vor und einen zurück“. Ja, das ist immerhin noch besser als „einen Schritt vor und zwei zurück“. Aber mühsam ist das trotzdem. Doch da können wohl zwei nicht aus ihrer Haut. *seufz*
Bald sind Herbstferien. Und so sehr ich gerade Kindfrei brauche, so wenig will ich das Kind eigentlich wegbringen. Denn Vorfreude besteht diesmal nicht bei ihm. Wir haben jetzt das Mantra: „Es sind nur acht Tage plus An- und Abreise.“ Das Rugby-Camp in der zweiten Ferienhäfte wird ihm gut tun.