(ö) Leben

(ö) Leben

Die Blaubraunen haben es wieder in den hessischen Landtag geschafft. Als zweitstärkste Partei und damit stärkste Oppositionsfraktion. Das ist mehr als gruselig. Und das ist vor allen Dingen mehr als „nie wieder“.

„Nie wieder“ ist jetzt.

„Nie wieder“ passierte am 7. Oktober in Israel. Dem antisemitischen Pogrom durch die Hamas.

Dieser Terroranschlag hat weltweit antisemitische Kräfte/ Phantasien freigesetzt. Gerade auch in Deutschland. Häuser werden mit Davidsternen gekennzeichnet.

DAS ist nicht mehr „Nie wieder“. DAS ist jetzt. DAS ist mittendrin.

DAS macht mit Angst. Doch Angst gibt es in meinem Leben (so gut wie) nicht. Und so überspringe ich das Gedankenkarussell und muss etwas tun – „jetzt erst recht“ ruft die Stimme im Hinterkopf.

Deswegen war es mir wichtig „jetzt erst recht“ ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen, das gegen Antisemitismus steht, das meine Solidarität mit den Jüd:innen ausdrückt, das ihnen zeigt, dass ich Ally bin. Gleichzeitig wollte ich aber auch keine Zeichen pro Israel setzen. Ja, eins kann gegen Antisemitismus sein und gleichzeitig Israels Politik verurteilen.

Chai – Leben

Ein jüdischer Bekannter brachte mich auf das Zeichen. Ich mag, was es bedeutet. Ich mag, wie es aussieht. Ich mag, dass es als hebräisches Zeichen erkannt wird.

Ja, meine „Jetzt erst recht“-Haltung ist gefährlich für mich. Aber wir erreichen #NieWieder nicht, wenn wir nicht aus unserer Komfortzone kommen. Wir müssen sichtbar sein, wir müssen uns an die Seite marginalsierter Gruppen stellen. Wir müssen zeigen, dass wir mehr sind.

2 Gedanken zu „(ö) Leben

  1. Ich habe die Bilder dazu schon bei Insta gesehen und konnte mit diesem Zeichen nichts anfangen. Ich finde es gerad sehr schwierig, dass jede Kritik an Israel im Moment als antisemitisch bezeichnet wird. Aber der Hass ist auf beiden Seiten schon wieder so groß.
    Die arabischen Nationen bekommen das Problem Hamas und Hisbolla nicht in den Griff und die israelische Regierung hat sich zu abhängig von den Siedlern gemacht.
    Wie diese extreme jemals befriedet werden sollen, ist mir ein Rätsel

    1. Das stimmt doch nicht, dass jede Kritik an Israel als antisemitisch bezeichnet wird. Gerade die Israelis selbst kritisieren viel.
      Worum es geht, ist der Antisemitismus. Der wieder lauter, stärker und sichtbarer wird.
      Jüd*innen sind ja nicht automatisch Israelis

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