(ö) Covid-Szenarien

(ö) Covid-Szenarien

Seit ein paar Tagen denke ich darauf rum, wie es hier wohl ablaufen würde, sollte sich eine von uns mit Covid-19 infizieren. Dabei sind wir – egal in welchem Szenario – in einer sehr komfortablen Situation:

  • Wir sind nur 3 Personen: 2 Erwachsene und (nur) ein Kind
  • Wir sind alle geimpft, der RB und ich hoffentlich in 5 Tagen geboostert
  • Jede von uns hat ein eigenes Zimmer*
  • Wir haben ein Gäste-WC
  • Wir wohnen in der Stadt und habe Optionen für diverse Lieferdienste

Szenario 1: Der RB wird krank
Das wäre das Einfachste. Der RB bliebe in seinem Zimmer und würde als einziger das Gäste-WC nutzen. Von seinem Zimmer zum Gäste-WC ist es nur kurz und er würde uns nicht kreuzen. Essen würde ich ihm vor die Tür stellen. Ins Bad dürfte er, wenn das Kind und ich nicht in der Wohnung sind. Das Kind uns ich würden einfach wieder in unseren Alleinerziehenden-Modus switchen. Ginge es dem RB so schlecht, dass er versorgt werden muss, würde ich mich mit Mundschutz und ggf. Handschuhen um ihn kümmern.

Szenario 2: Ich werde krank
Ich würde mich in meinem Zimmer einigeln und nur nach vorheriger Ankündigung ebendieses verlassen. Ich würde auch nur das Gäste-WC benutzen. Allerdings muss ich dafür über den halben Flur. Herausfordernd wäre auch, dass mein Zimmer das kleinste ist und dass eine Einrichtung meines Arbeitsplatzes (vorausgesetzt ich wäre nicht zu fertig) nahezu unmöglich wäre (außer BedOffice ohne 2. Bildschirm). Außerdem ist das Zimmer der einzige Zugang zur Waschmaschine. Vermutlich wäre es einfacher, wenn der RB und ich das Zimmer tauschen würden. Außerhalb des Zimmers würde ich mich nur mit MNS und wenn der RB und das Kind nicht im Haus sind. Essen würde ich dann oder wenn mir Essen vor die Tür gestellt wird. Der RB und das Kind würden den Alltag schon zusammen wuppen.

Szenario 3: Das Kind wird krank
Das wäre wohl am herausfordensten. Das Kind wird es sicherlich schaffen, sich weitestgehend in seinem Zimmer aufzuhalten. Aber er ist ein Kind und ein Kind braucht, wenn es krank ist, Mamawärme. Und je nachdem, wie schwer es ihn erwischen würde, bräuchte er natürlich mehr Mamawärme und Zuwendung. Das bekäme das Kind natürlich. Da das Kind sehr kompliant ist, würde er vermutlich akzeptieren, dass ich und – sofern es ihm möglich wäre – auch er dabei FFP2-Maske tragen. Kontakt zum RB sollte vermieden werden. Und auch ich müsste den Kontakt zum RB vermutlich reduzieren. Das Kind hat die längsten Wege zu Bad und WC. Wir müssten uns da organisieren, Zeichen ausmachen. Je nach Gemüts- und Krankheitszustand würde das Kind vermutlich freiwillig viel im Zimmer essen wollen.
Aber machen wir uns nichts vor: Er ist ein Kind. Es geht um Covid-19. Ich kann mir nicht ausmalen, mit welchen Ängsten eine Infektionen einhergehen würde. Da müsste und dürfte er nicht allein durch. Aber ich weiß auch, wie wichtig es ihm wäre, uns zu schützen, dass er uns nicht anstecken wollen würde.

Szenario 4 a/b: ein Erwachsener und ein Kind werden krank
Das wäre für den verbleibenden Erwachsenen ziemlich herausfordernd, aber wenigstens könnten die zwei Kranken miteinander interagieren. Wären der RB und das Kind krank, würde ich vermutlich meine Arbeit einschränken. Für den RB wäre das schwieriger und entsprechend belastender.

Szenario 5: Der RB und ich werden krank
Das wäre tatsächlich der Super-Gau, denn wer könnte und würde das Kind versorgen? Im besten Fall müsste das Kind aus der Wohnung. Doch wohin, während er in die Schule muss? Und kann ich ihn guten Gewissens auslagern? Wie wahrscheinlich hat er sich doch infiziert? Ich könnte ja gar nicht mit ihm zu irgendwelchen Tests gehen.

Szenario 6: Alle 3 werden krank
Wir wären zu Dritt in Quarantäne. Würden uns Dinge liefern lassen und versuchen, heil durchzukommen. Aber wir müssten keine Rücksicht darauf nehmen, dass irgendwer im Haushalt angesteckt würde. Wir blieben unter uns und könnten füreinander da sein.

Aber egal, welches Szenario, in allen stecken mehr oder weniger große Ängste – bei uns allen, aber besonders beim Kind. Daher ist Isolation zwar wichtig, aber gleichzeitig ist Isolation auch ein großes Problem, denn sie verstärkt die Ängste. Da können wir nicht durch, ohne Schaden zu nehmen. Und schon gar nicht können wir da ganz allein durch.

Und wie eingangs erwähnt: Wir sind in einer komfortablen Situation und dennoch wird es nicht einfach, wenn auch nur eine von uns krank wird.

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* Wobei nur von meinem Zimmer aus die Waschmaschine zugänglich ist und nur von meinem und des Kindes Zimmer der Balkon zugänglich ist**

** Was ob der Temperaturen nicht so schlimm ist.

Ein Gedanke zu „(ö) Covid-Szenarien

  1. Wir hatten das hier gerade. Zuerst bin ich erkrankt, trotz Isolation im Schlafzimmer steckten sich mein Mann und der große Sohn an, der Kleine blieb verschont, obwohl wir nach 3 Infizierten keine Vorsichtsmaßnahmen mehr ergriffen. Befinden uns immer noch in Quarantäne und mich hat es trotz Impfung heftig erwischt- die beiden anderen mit leichten Symptomen.

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