(ö) Statt Auto

(ö) Statt Auto

Da sich in absehbarer Zeit mein Arbeitsweg verändern – genau genommen verkürzen – wird, habe ich beschlossen, dass ich ein neues Fahrrad benötige. Zuerst habe ich gedacht, dass ich mir ein Crossbike kaufe. Ich habe ja das Mountainbike, aber mit dem kann ich auf Asphalt nicht gut Strecke machen. Und ich will ja zur Arbeit und zurück und dabei nicht unbedingt durch den Wald fahren (obwohl das ginge). Aber weil ich eben ein Mountainbike habe, finde ich das Crossbike zu nah verwandt und zu festgelegt. Rennrad (und alles, was einen Rennradlenker hat) kann ich nicht fahren, weil die Position nichts für mich ist. Ein City- oder Trekking-Bike ist mir zu einfach und letztlich auch zu unpraktisch. Dann verkündete der Ex, dass er überlege das Auto abzuschaffen. Und zack war klar: Ich will ein Lastenrad. (Ja, immer noch bzw. jetzt erst recht.) Ich fragte auf Twitter nach Lastenrad-Erfahrungen und schaute mit gefühlt jede Marke an, die es so gibt:

Doch ich will das Lastenrad nicht, um damit irgendwen (das Kind ist halt auch schon groß), sondern tatsächlich um damit Einkäufe und andere mittelgroße Dinge von A nach B zu transportieren. Daher fielen die meisten der genannten raus, da sie vorrangig für den Kindertransport ausgelegt sind. Außerdem will ich damit hlabwegs flexibel sein und eben auch zur Arbeit fahren können. Ehrlicherweise würde ich das Lastenrad schon mehr leer fahren (ich muss ja nicht jeden Tag Wasserkisten transportieren). Und entsprechend waren mir die Lastenräder auch zu sperrig.

Allerdings hatte ich irgendwann „im Augenwinkel“ wahrgenommen, dass es ein „klappbares Lastenrad“ gibt. Genannt wurde es nicht, aber ich wurde schnell fündig: Convercycle. Das Konzept überzeugte mich: fast so kompakt wie ein „normales“ Fahrrad (zumindest so lang) und bei Bedarf zuladbar. Perfekt für Fahrten zur Arbeit und spontane Einkäufe auf dem Rückweg.

Erfreulicherweise kommt Convercycle nicht nur aus Frankfurt, sondern bietet auch Probefahrten an. Das war mir schon wichtig: Ich bin noch nie e-Bike gefahren und Lastenrad auch nicht. Wobei ich das „verlängerte“ Gefühl vom Fahren mit Hänger, als das Kind noch klein war, kenne.

Eigentlich wollte ich zu Fuß zum Termin, aber dann war ich so spät dran, dass ich doch mit dem Rad hinfuhr. Naja, so musste ich meinen Helm nicht spazieren tragen. Mir wurde das Rad kurz erklärt und dann fuhr ich im nahegelegenen Park zunächst eine unausgeklappte Runde. Ich testet den e-Betrieb, der definitiv „nur“ eine Unterstützung ist. Eine gute Unterstützung, um die 38 Kilo Rad eine Steigung hoch zu bekommen. Aber auch ohne Unterstützung ließ sich das Rad gut fahren – auf graden Strecken und bergab.

Dann ließ ich mir den Ausklapp-Mechanismus erklären und drehte noch eine Runde im verlängerten Zustand. Auch das ging super. Natürlich hat das Rad einen „etwas“ größeren Wendekreis, aber daran gewöhnt sich eine schnell. Die Unterstützung ist – auch nicht beladen – im Lastenrad-Modus noch etwas nötiger. Allerdings lernte ich schnell, dass ich die Unterstützung beim Halten „runterschalten“ muss, sonst ist der Anschub beim Anfahren etwas heftig (gerade im Straßenverkehr wichtig zu wissen).

Ja, das ist genau das Rad, das ich will. Das wird ein Auto im Stadverkehr noch unnötiger machen. Das einzige, was etwas störend ist: Das gegabelte Mittelrohr ist etwas breit, sodass eine etwas O-beinig auf dem Rad sitzen muss. Aber das Problem ist bekannt und wird gelöst.

Praktischerweise legt die Stadt Frankfurt die Förderung für Lastenräder zum 15.2. wieder auf. Meine Gelegenheit!

Ich freu mich schon darauf, mit dem Bike durch die Gegend zu düsen.

(Lustig war, wie leicht sich mein Mountainbike nach der Tour mit dem Lastenrad anfühlte.)

Ein Gedanke zu „(ö) Statt Auto

  1. Liebe Berit!
    Das ist ein sehr interessantes Konzept mit dem klappbaren Lastenrad! Davon habe ich bisher noch nie gehört.
    Trotzdem möchte ich dir aus eigener Erfahrung ganz unbedingt das Riese&Müller Load60 (und nur das, nicht die lange Version) ans Herz legen… wenn du die Gelegenheit hast, mach eine Probefahrt damit. Ich habe es vorher nicht geglaubt, aber dieses Modell fährt sich wendiger als mein Alltagsrad und wir bekommen trotzdem unseren Wocheneinkauf für 4 Personen locker transportiert… mittlerweile knobeln der Mann und ich immer, wer es fahren darf.
    Viele Grüße aus der Stadt mit K
    Lisa

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